Am 28. Februar fand in der Pädagogischen Hochschule in Krems der Waldviertler Schulschachtag statt. Organisiert von den Waldviertler Schachvereinen unter dem Vorsitz von Alexander Spritzendorfer und Gregor Kleiser als Spielleiter fanden sich rund 50 Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Waldviertel, von Eggenburg bis Ottenschlag, von Krems bis Waidhofen, im schönen Festsaal der kirchlichen pädagogischen Hochschule an der Kremszeile zum gemeinsamen Schachspielen ein. Durch den Erfolg von Plattformen wie Youtube.com oder Chess.com erlebt Schach einen enormen Boom und findet auch unter Jugendlichen begeisterte Anhänger.
Schach ist an Schulen von besonderem pädagogischen Wert und lehrt das strategische Denken, Geduld, Zeitmanagement und Planung. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Schach das kognitive Denken und die soziale und emotionale Entwicklung von Kindern positiv fördert. Nicht zuletzt stellt Schach eine kreative Alternative zur zunehmenden Bildschirmzeit bei Jugendlichen dar.
Der Schulschachtag fand in drei Kategorien (Volksschule, Unterstufe und Oberstufe) statt und soll, nach einer längeren Pause, nur wieder alljährlich durchgeführt werden. Die besten Mannschaften spielen beim Landesfinale am 10. April in St. Pölten um den Titel des NÖ-Schullandesmeisters.
Bei den Volksschulen konnten sich die Mannschaften der International School Krems knapp vor der Volksschule Stein durchsetzen. Maximilian Überreiter (VS Eggenburg) konnte in der Einzelwertung den ersten Platz erringen, gefolgt von Artur Jimenez (VS Stein) und Markus Stricker (IS Krems).
In der Unterstufe siegte das Team der NMS Eggenburg vor der NMS Ottenschlag. In der Einzelwertung setzte sich Mark Mahtesyan (BRG Ringstraße) vor Raphael Stummer (NMS Ottenschlag) und Philipp Murhammer (BRG Rechte Wienzeile) durch.
Das Turnier der Oberstufe dominierte das junge Schachtalent Daniel Pausweg (BG Waidhofen) vor Constantin Schwarz (BRG Ringstraße). Den geteilten dritten Platz belegten Matthias Ertl und Jonas Prinz (beide HTL Krems).
Im kommenden Februar soll der Waldviertler Schulschachtag unter Teilnahme von noch mehr Schulen an der Pädagogischen Hochschule in Krems wiederholt werden.
Warum Schach an Schulen pädagogisch wertvoll ist
Schach ist weit mehr als nur ein Spiel – es ist ein wertvolles pädagogisches Werkzeug, das die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung von Kindern fördert. Immer mehr Schulen integrieren Schach in den Unterricht oder bieten es als AG an, weil es nachweislich zahlreiche Vorteile für Schüler jeden Alters bietet.
1. Förderung kognitiver Fähigkeiten Schach schult das logische Denken, die Problemlösekompetenz und die Konzentrationsfähigkeit. Beim Schachspielen müssen Schüler mehrere Züge im Voraus planen, mögliche Szenarien durchdenken und Strategien entwickeln. Dies stärkt das analytische Denken und verbessert die Fähigkeit zur Entscheidungsfindung.
2. Verbesserung der Konzentration und Geduld In einer Welt voller Ablenkungen hilft Schach den Schülern, sich über einen längeren Zeitraum auf eine Aufgabe zu fokussieren. Sie lernen, geduldig zu sein und sich intensiv mit einem Problem auseinanderzusetzen. Dies wirkt sich auch positiv auf ihre schulischen Leistungen in anderen Fächern aus.
3. Stärkung der sozialen Kompetenzen Schach fördert Fairness, Respekt und Regelbewusstsein. Schüler lernen, Niederlagen zu akzeptieren, aus Fehlern zu lernen und sich zu verbessern. Gleichzeitig entwickeln sie Empathie, indem sie versuchen, die Züge und Strategien ihres Gegners nachzuvollziehen.
4. Mathematik- und Sprachförderung Studien zeigen, dass Schach das mathematische Verständnis unterstützt. Das Spiel verlangt räumliches Vorstellungsvermögen, Mustererkennung und logische Schlüsse – Fähigkeiten, die auch in Mathematik essenziell sind. Zudem hilft es, sprachliche Fähigkeiten zu verbessern, da Schüler ihre Züge erklären und begründen müssen, was ihr Ausdrucksvermögen stärkt.
5. Förderung der Kreativität und des kritischen Denkens Obwohl Schach strengen Regeln folgt, gibt es unzählige Wege, ein Spiel zu gestalten. Dies regt die Kreativität an und fördert innovatives Denken. Gleichzeitig lernen die Schüler, Situationen kritisch zu hinterfragen und ihre Entscheidungen bewusst zu treffen.
6. Abbau von Stress und Stärkung der emotionalen Intelligenz Schach fordert Geduld und Selbstkontrolle. Schüler, die regelmäßig Schach spielen, lernen, mit Stress und Frustration umzugehen, da sie auch mit unerwarteten Herausforderungen konfrontiert werden. Dies fördert ihre emotionale Widerstandsfähigkeit und hilft ihnen, besser mit Rückschlägen umzugehen.
Fazit Die Einführung von Schach an Schulen ist ein wertvoller Schritt, um Schülern nicht nur spielerisch kognitive und soziale Kompetenzen zu vermitteln, sondern sie auch auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. Durch die Förderung von Konzentration, logischem Denken und Teamgeist bietet Schach einen echten Mehrwert für die schulische und persönliche Entwicklung der Kinder. Daher sollte Schach als pädagogisches Instrument in noch mehr Schulen Einzug halten.